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10
September
populismus.
jedes mal wenn ich richtung heimat fahre, führt mein weg über die a4, dresden richtung görlitz. lange abschnitte ohne lästige zahlen in roten kreisen. das letzte mal ist jetzt schon über ein jahr her. draufdrücken und durchhacken. oder sanft streicheln und hoffen dass der sprit noch bis zur tanke hinter der grenze reicht. je nach monat/bargeld verhältnis. auf jeden fall nicht auf den tacho schauen.
immer wieder gibt es ja die meinung, das stückchen freiheit, dass der ostsächschische pendler hätte, wenn er nicht immer genau dann gen westen fahren würde, wenn es alle anderen auch tun (aka vormittag), gehöre abgeschafft. sigmar gabriel hatte es mal vor ein paar monaten gefordert und ist nach sage und schreibe 24 stunden bei 120 kmh eingeknickt. die linke fordert es heute noch, der adac ist strikt dagegen, alle anderen haben angst vor der springerpresse. sigmar gabriel ist immerhin knapp 3000 kilometer weit gekommen. und auch die linke würde es wohl in einer koalition für mehr soziales eintauschen. wenn man sich diese ganzen geschichten anschaut, gibt es prinzipiell keine perspektive für ein generelles tempolimit, und das obwohl es überall jenseits der deutschen grenze alltag ist. obwohl es eigentlich vernünftig ist. wobei vernünftig relativ ist. das limit an sich ist vernünftig, es zu fordern nicht. wenn ich auf besagter strecke nach hause fahre, sieht man ein interessantes phänomen. in der woche fährt rechts alles die geschwindigkeit er lkws, links alles 120, am wochenende (v.a. sonntag) fährt man rechts 120 und links 140-150. es sind nur sehr wenige die mehr als 160 fahren. 120 als generelles limit würde praktisch keine veränderung im normalen pendlerverkehr bringen, hieße aber, dass man ständig den tacho im auge behalten müsste - eine lästige handlung, praktisch ohne irgeneinen nutzen, man könnte sonst ja eh nicht schneller fahren. für die spritsparer rechts würde das gleiche am sonntag auch gelten nur die "raser" links müssten sich ändern. wobei ich ne 150 bei grader strecke, dünnem verkehr, tageslicht und trockener fahrbahn nicht wirklich für gefährlich halte. kurzum: es frustriert alle und verbessert nur wenig. eine verhaltensänderung (oder zumindest die einbildung davon), deren erfolg aber kaum über das abstrakte einer statistik hinauskommt, wird immer unpopulär sein. schlimmer noch bei einer statistik, die die meisten als allgemeines lebensrisiko einstufen. ich frage mich also ernsthaft, warum es weiterhin gefordert wird. wäre es nicht sinnvoller, eine geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen oder zumindest zu fordern, die nur die wenigsten (aka idioten) einschränkt, die größten gefahren abfängt und deren sinnhaftigkeit eindeutig erkennbar wäre? beispiel gefällig? drei punkte: 1. allgemeine richtgeschwindigkeit 130 km/h und allgemeines tempolimit 160 km/h. 2. richtgeschwindigkeit 100km/h und tempolimit 120 km/h bei nässe, dunkelheit, temperaturen unter 5°C und für alle fahrzeuge über 2,5 tonnen zulässiges gesamtgewicht. 3. fahrzeuge, die regelmäßig nicht vom halter gefahren werden, sind mit einem vom fahrer nicht veränderbaren geschwindigkeitsbegrenzer auszustatten, der eine übertretung der erlaubten höchstgeschwindigkeit um mehr als 10 km/h verhindert. bei einer nachgewiesenen übertretung jenseits dieser marke ist der halter haftbar. das zu fordern wäre vernünftig und vielleicht sogar populär. aber damit kommt man nicht in die schlagzeilen.
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